DOLMETSCHTEAM
Frankfurt
KLEINER RATGEBER
zum Thema
DOLMETSCHEN
Frankfurt ist als internationale Messe- und Kongreßstadt bekannt. Für die Kommunikation unter den Konferenzteilnehmern ist deshalb oft eine große Sprachenvielfalt zu bewältigen. In vielen Fällen sind Dolmetscher daher ein notwendiges Übel. ‘Übel’ deshalb, weil die direkte Verständigung von Person zu Person durch nichts zu ersetzen ist. Notwendig, weil es oft (und immer öfter) einfach keine gemeinsame Sprache gibt, oder weil die Sachverhalte zu speziell und technisch sind.
Dolmetscher sind Fachleute
auf dem Gebiet der Sprachmittlung, die - mit Ihrer Unterstützung - dazu
beitragen, die Sprachbarrieren zwischen den Konferenzteilnehmern zu überwinden.
Da je nach Art der Veranstaltung die Anforderungen unterschiedlich sind, haben
sich im Laufe der Zeit vier verschiedene Methoden des Dolmetschens
herausgebildet:
·
Verhandlungs- oder Begleitdolmetschen:
Der Dolmetscher unterstützt die meist kleine Gruppe bei Geschäftsverhandlungen,
Firmen- und Betriebsbesichtigungen, etc.
und übersetzt zwischen zwei Sprachen hin und her, wobei sich Dolmetscher
und Redner etwa alle zwei bis drei Sätze abwechseln. Diese Methode empfiehlt
sich für einen kleinen Kreis und bis zu drei verschiedene Sprachen.
·
Konsekutivdolmetschen: Ähnlich
dem Verhandlungsdolmetschen, jedoch meist vor einem größeren Forum, wie etwa
bei Workshops, einzelnen kürzeren Vorträgen,
Empfängen oder Pressekonferenzen.
Der Redner trägt jeweils einen Gedanken, ein Statement, eine Sinneinheit vor,
übergibt dann dem Dolmetscher das Mikrophon, der anhand seiner Notizen das
Gesagte in der anderen Sprache wiedergibt. Diese Methode ist für mehr als zwei
Sprachen ungeeignet. Achtung ! Der Dolmetscher nimmt ungefähr so viel Zeit in
Anspruch wie der Redner selbst, so daß sich die Gesamtdauer der Veranstaltung verdoppelt.
Es besteht auch die Gefahr, daß der Vortrag nicht als aktuelle Gesamtheit
wahrgenommen wird. Diese Art der Verdolmetschung sollte also nur für relativ
kurze Redebeiträge verwendet werden.
·
Flüsterdolmetschen: Diese
Methode ist eine Notlösung für bis
zu drei Personen, die an einer Veranstaltung teilnehmen, deren Sprache sie nicht
beherrschen. Der Dolmetscher sitzt hinter oder zwischen ihnen und flüstert
ihnen eine Zusammenfassung des Gesagten zu. Die Zahl der so betreuten Sprachen
ist hauptsächlich durch den beim Flüstern entstehenden Geräuschpegel
begrenzt.
·
Simultandolmetschen: Die
Methode der Wahl für alle zweisprachigen Veranstaltungen, bei denen kein
Zeitverlust entstehen soll, und
für alle mehrsprachigen Veranstaltungen, wie z.B. Pressekonferenzen, Vorträge,
Seminare, Kongresse, etc. Für das Simultandolmetschen benötigt man eine eigene
technische Anlage, die den Originalton in die Dolmetschkabinen überträgt.
Die Dolmetscher hören und sprechen knapp zeitversetzt, wobei die
Verdolmetschung über Infrarotwellen an die Kopfhörer der Konferenzteilnehmer
übertragen wird. Die Anzahl der Sprachen, die gedolmetscht werden kann, ist nur
durch den Platz im Konferenzraum beschränkt, da für jede zu dolmetschende
Sprache eine Dolmetschkabine benötigt wird. Die Teilnehmer stellen auf ihrem
Empfangsgerät den Kanal der Sprache ein, die sie hören möchten, so daß es zu
keiner Beeinträchtigung durch die
nicht benötigten Sprachen kommt. Die Konferenz wird während ihrer Dauer ständig
von einem Techniker begleitet, der die technische Anlage und die Kabinen
normalerweise ca. ½ Tag vor der Sitzung installiert, d.h. für eine Sitzung,
die morgens beginnt, muß der Raum schon möglichst am Abend vorher zur Verfügung
stehen.
Um
Ihnen - und uns - die Arbeit noch etwas zu erleichtern, nachstehend eine Liste
der Punkte, die Sie in die Lage versetzen soll, unsere Fragen zur Erstellung
eines konkreten Angebotes zu beantworten:
a) Termin und Ort der Veranstaltung
b) Art und Thema der Veranstaltung
e) Benötigte Sprachen
c) Programmablauf
d) Zahl der Referenten/Teilnehmer
b) Gewünschte Art der Verdolmetschung
f) falls simultan:
Ist eine technische Anlage vorhanden ?
Wenn nicht, wieviele Teilnehmer benötigen die Verdolmetschung ?
Wieviele Mikrophone werden benötigt ?
Podium: Rednerpult: für Delegierte:
(Tischmikros, Funkmikros, Standmikros)
Vorbereitung
der Verdolmetschung:
a) Die Teilnehmer darüber informieren, daß und in welchen Sprachen die Konferenz verdolmetscht wird.
b) Den Dolmetschern rechtzeitig möglichst viele Informationen und Unterlagen (möglichst in und aus den zu
dolmetschenden Sprachen) über den (Hinter-) Grund und den Ablauf der Veranstaltung zur Verfügung stellen.
c)
Insbesondere alle Vortragenden/Redner/Diskussionsteilnehmer auf die
Verdolmetschung hinweisen.
Redner sollen
- vorbereitende Manuskripte so früh wie möglich (mindestens 14 Tage vorher),
dem Dolmetscher zur Verfügung
stellen, auch Entwürfe, vorläufige Fassungen, entsprechende Fachliteratur, etc;
- wird der Vortrag frei gehalten, Kopien der Dias, Overhead-Folien, Stichwortzettel, Fachliteratur, amtliche Texte,
andere Publikationen zum entsprechenden Thema bereitstellen;
-
während des Vortrages möglichst nicht die Sprache wechseln, und bei
Standmikrophonen nicht den Standort;
- in gemäßigtem Tempo (nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam), und deutlich sprechen (gilt insbesondere
für verlesene Vorträge);
d) Für Verhandlungs- und Konsekutivdolmetschen einkalkulieren, daß die Verdolmetschung etwa so lange dauert wie die Redezeit; auf entsprechende Sinnpausen achten; eventuell auch für den Dolmetscher ein Mikrophon bereitstellen.
e) Für die Simultanverdolmetschung darauf achten, daß immer ein Mikrophon verwendet wird. Die
Dolmetschkabinen sind schallgeschützt, die Dolmetscher empfangen den Ton über ihre Kopfhörer und können
‘tragende’ Stimmen nicht hören, wenn kein Mikrophon verwendet wird !
f) Die Dolmetscher freuen sich über Getränke in den Kabinen (Wasser, Tee, Kaffee)
g)
Simultananlagen:
Falls nicht schon vorhanden, Dolmetscher fragen, diese arbeiten ja mit den
Anbietern zusammen und können Ihnen am besten Auskunft geben. Grundsätzlich
ist zu beachten, daß eine Simultankabine ca. 2 x 2,50m x 1,50m dimensioniert
ist.
Positionierung der Kabinen: Diese
sollen so stehen, daß die Dolmetscher einen guten Ausblick auf den Redner und
alle Informationen haben, die zu verdolmetschen sind. Meistens stehen die
Kabinen im Saalhintergrund, im Rücken der Zuhörer und mit Blick auf den
Redner.